Mit mehr als 25‘000 Fotografien dokumentiert das Fotoarchiv der Kunsthalle Basel über 100 Jahre Ausstellungsgeschichte. Das analoge Archiv ist frei zugänglich und bietet Einblick in die Ausstellungen, ihr Publikum und die gezeigten Werke. Es wird fortlaufend aufwendig konserviert und digitalisiert. Das digitale Bildarchiv der Kunsthalle Basel ist Teil der Forschungsdatenbank des DaSCH – Swiss National Data and Service Center for the Humanities.
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Die Highlights des Fotoarchivs der Kunsthalle Basel beleuchten viele Facetten des städtischen wie internationalen Kulturlebens. Sie zeigen Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die sowohl in der Kunsthalle ausgestellt waren, als auch bis heute – markant oder weniger bekannt – das Bild der Stadt Basel als Kunst im öffentlichen Raum prägen. Jean Tinguely, der nicht nur einen Brunnen ganz nahe der Kunsthalle gestaltete, sondern dem später ein ganzes Museum in Basel gewidmet wurde, füllte mit seinen Maschinen bereits 1972 die Säle der Kunsthalle in einer vielbesuchten Überblicksausstellung. Strahlten die Arbeiten mancher Künstlerinnen und Künstler weit in den Stadtraum aus, zog auch die städtische Kultur in die Räume unseres Hauses: War während des 2. Weltkrieges die Baseler Fasnacht verboten, ermöglichte die Ausstellung D’Basler Fasnacht mit ihren Laternen und Larven im Jahr 1945 einen gewissen Ersatz für die drey scheenschte Dääg. Solche flexiblen Reaktionen auf das Zeitgeschehen sind typisch für ein Ausstellungshaus zeitgenössischer Kunst. Ganz im Geiste der 68er-Bewegung verwandelten im Jahr 1969 mehr als ein Dutzend Basler Künstler in ihrer Ausstellung Für Veränderungen aller Art die Säle der Kunsthalle in Ateliers, Werkstätten und mobile, partizipative Ausstellungssituationen die ganz antiautoritär durch ein Fenster betretbar waren. Viel dem Zeitgeist vorausgreifende Ausstellungen haben ihre Nachwirkungen im kulturellen Gedächtnis der Stadt und ihrer Kulturinstitutionen. Angeregt durch die Monet-Ausstellung der Fondation Beyeler 2017, fanden sich bei der Durchsicht zweier Teilnachlässe unseres Fotoarchivs bislang unveröffentlichte Aufnahmen von Monets Nymphéas – seinen beeindruckenden Seerosenbildern –, die 1949 erstmals ausserhalb von Frankreich im Oberlichtsaal der Kunsthalle Basel zu sehen waren. Um solche Funde nicht nur der Wissenschaft, sondern einem breiten Publikum zugänglich zu machen, zeigte das Fotoarchiv viele dieser fotografischen Kleinode in seiner Ausstellung Exposed Exhibitions – Fotoarchiv der Kunsthalle Basel und lud zudem zeitgenössische Künstler ein, eigens für die Ausstellung neue Werke zu entwickeln, die aus ihrer Beschäftigung mit dem Bildfundus des Archivs entstanden.
Archives on the move erprobt als interaktive Plattform, wie digitale Bestände einer Kunstinstitution attraktiv präsentiert werden können. Ein Zeitstrahl lädt dazu ein, die bisherigen Leiterinnen und Leiter der Kunsthalle Basel zu entdecken.
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