Eine Ausstellung in 3 Teilen in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum und dem Museum für Gegenwartskunst.
Thema ist die wandelbare Geschichte des Mediums der Malerei im 20. Jahrhundert, vielfach angegriffen, in ihren traditionellen Werten als bedeu-tendste Kunstgattung befragt, trotzdem immer wieder entdeckt und neu erfunden.
Kunsthalle Basel
III. Nach der Wirklichkeit – Realismus und aktuelle Malerei
Die Kunsthalle widmet sich dem zeitgenössischen Umgang mit Bildern. Dieser war geprägt von der Rivalität zwischen Malerei und Fotografie, und es scheint, dass sich dieser Dialog fortsetzt. So wie das Lichtbild einst die Abbildung des Gegenstandes relativierte, so provoziert es heute eine Rückkehr zu Fragen des Realismus, bei der Fotografie und Malerei in produktiver Differenz stehen. Noch bis in die unmittelbare Gegenwart galt, dass die Praxis der Fotografie die veristische Darstellung in der Malerei hinfällig gemacht habe, dass die Malerei bestenfalls noch über das foto-grafische Bild und über das Bild im allgemeinen reflektieren könne. Die direkte Darstellung der Wirklichkeit aber schien aus ihrem Themenkreis verbannt. Und doch erkennen wir jetzt, wie intensiv jüngere Künstlerinnen und Künstler sich durch die Beschäftigung mit der Fotografie und den elektronischen Bilderwelten der neuen Medien auch dem Problem der malerischen Darstellung von Wirklichkeit widmen und wie hier neue Konzepte einer realistischen Kunst entstehen. Die Ausstellung in der Kunsthalle Basel zeigt aktuelle Positionen von 23 Künstlerinnen und Künstlern: Mark Alexander, Herbert Brandl, Chuck Close, Thomas Eggerer, Francesca Gabbia-ni, Tim Gardner, Silvia Gertsch, Johanna Kandl, Martin Kasper, Martin Kippenberger, David Korty, Antje Majewski, Michel Majerus, Lucy McKenzie, Sarah Morris, Albert Oehlen, Kathrin Plavčak, Alessandro Raho, Gerhard Richter, Qiu Shi Hua, Wilhelm Sasnal, Xie Nanxing, Neil Tait.
Filmprogramm zu „Painting on the Move“, Kunsthalle Basel
Non-Stop-Programm während der Öffnungszeiten der Ausstellung
Das Verhältnis zwischen Film und Malerei ist vielfältig und kann unter formalästhetischen wie auch konzeptuellen Gesichtspunkten betrachtet werden. Der Film bleibt dabei nicht nur Konkurrenz, sondern ist auch immer wieder Inspiration und Entwicklungsfeld für die Malerei und lässt sich umgekehrt von ihr befruchten. Das Filmprogramm der Kunsthalle konzentriert sich in diesem breiten Feld auf zwei Hauptaspekte, die während der Öffnungszeiten der Ausstellung im Stadtkino zu sehen sind: Einerseits wird ein Programm mit Experimentalfilmen aus den 1960er und 1970er Jahren gezeigt, das, eng verwandt mit der analytischen Malerei, den Fragen rund um das Thema der Wirklichkeit und malerischer Expansion der Leinwand nachgeht. Andererseits lassen zeitgenössische Videos von KünstlerInnen aus der Ausstellung heute einen freien Umgang und fliessenden Wechsel zwischen den Medien erkennen.
Kinofoyer
Ebenfalls in Zeichen des Dialogs zwischen Film und Malerei stehen die Arbeiten von Michel Majerus. So wird das Kinofoyer für die Dauer der Ausstellung mit einem grossflächigen Wandbild bespielt, während dessen im Inneren des Saales einer seiner Kurzfilme zu sehen sein wird.
Katalog
Gespräche zwischen Philipp Kaiser und Douglas Crimp, Bernhard Mendes Bürgi und Thierry de Duve, Hartwig Fischer und Bruno Haas, Peter Pakesch und Antje Majewski und Xie Nanxing, durchgehend zweisprachig d/e, 200 Seiten mit 120 Abbildungen.