Yto Barrada (geb. 1971, Paris), Claude Gaçon (geb. 1956, Basel) und Markus Buser (geb. 1943, Basel), Eric Hattan (geb. 1955, Basel), Andrei Monastirsky (geb. 1949, Russland), Stephen Prina (geb. 1955, Los Angeles), Monika Sosnowska (geb. 1972, Polen), Silke Wagner (geb. 1968, Deutschland)
Sich selbst aus kritischer Distanz zum Thema machen, sich wichtig nehmen, ohne dabei der Selbstgefälligkeit zu verfallen: in capital letters vereint acht Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Generation und Herkunft, die in ihren Werken die Kunsthalle Basel als Institution, ihren Ort, ihre Tätigkeit und ihre Ausstrahlung reflektieren. Die im kommenden Jahr bevorstehende Sanierung des Hauses bietet Anlass, um auf die wechselvolle Geschichte einer der ältesten Kunstvereine zurückzublicken. Was kann aus ihrer Geschichte für die Zukunft gewonnen werden?
Neben den verschiedenen Blickwinkeln der KünstlerInnen wird auch die Institution selbst ein Streiflicht auf ihren Ort und ihre Tätigkeit werfen. Mit der Präsentation von Werken aus der Sammlung des Basler Kunstvereins, wird die Geschichte der Institution und ihre Verknüpfungen und Netzwerke sichtbar. Ebenso werden Fragen nach einem künftigen Umgang mit dem Sammlungsbestand aufgeworfen.
Mit der Gründung des Basler Kunstvereins 1839 und dem Bau der Kunsthalle 1869 hat die Institution massgeblich zur breiteren Akzeptanz von Gegenwartskunst beigetragen. Im Laufe der Zeit hat sie Vorbildfunktion für viele der später gegründeten Räume eingenommen. Heute stellen sich den Kunstvereinen und so auch der Kunsthalle Basel in der immer dichter werdenden Museumslandschaft neue Fragen und Probleme: Die Zeit der klassischen Typologie, hier Kunsthalle, dort Kunstmuseum oder Projektraum ist insbesondere für Basel schon lange vorbei. Dem Museum für Gegenwartskunst folgte die Fondation Beyeler, diesem das Musée Jean Tinguely, im kommenden Jahr wird das Schaulager der Emanuel Hoffmann Stiftung eröffnet. Daneben existieren in nächster Umgebung zahlreiche kleinere Ausstellungshäuser, die sich der Gegenwartskunst widmen.
In der Folge etabliert sich die Gegenwartskunst heute schneller als je zuvor, mehr und mehr hält sie direkt im Museum Einzug. Ebenso finden wir sie immer öfters in Sammlungen aufgeschlossener und dynamischer Firmen und Sammler. Entfällt auf diese Weise die angestammte Rolle des Kunstvereins? Vor dem Hintergrund dieser Dynamik fallen der Kunsthalle neue Aufgaben zu, Ort und Bedingungen der Entstehung von Gegenwartskunst gilt es zu reflektieren.
Die Ausstellung wird von Peter Pakesch und Christina Végh kuratiert. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Deutsch/Englisch, Schwabe Verlag.