bis 5. November 2006
“Leben ist absurd, ohne an den Tod zu denken.”
(Roland Topor)
Warum essen die mexikanischen Kinder am Tag der Toten, hier Allerheiligen genannt, Zuckertotenköpfe und picknicken mit ihren Familien auf den Gräbern ihrer Liebsten, während man bei uns mit gesenktem Kopf Tannenkränze auf die Gräber legt? Es scheint, als stünden sich die Brauchtümer zum 1. November (Día de los Muertos in Mexiko und Allerheiligen in Europa) diametral gegenüber. Doch haben die beiden Kulturen in dieser Hinsicht wirklich so wenig miteinander zu tun?
Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten und Gegensätze und unendlich viel Stoff für einen spannenden Vergleich zwischen der mexikanischen und schweizerischen Sicht auf den Tod. Allein schon die Überlieferung des Basler Totentanzes, des aus dem 15. Jahrhundert stammenden tanzenden Todes, erinnert uns an die Darstellungen der berühmten mexikanischen Catrina von José Guadalupe Posada, dem verkleideten Skelett als Farce auf den Tod, und deutet darauf hin, dass es auch bei uns eine Zeit gab, in der der Tod nicht hinter Krankenhausmauern und Bestattungsunternehmen versteckt wurde.
Zahlreiche Spielorte und Partner in der Schweiz und in Mexiko setzen sich künstlerisch mit den Totenritualen beider Kulturen auseinander. Vom 27. Oktober bis zum 5. November 2006 steht in einem zehntägigen Reigen durch Basel die künstlerische Reflexion über den scheinbar so unterschiedlichen Umgang mit dem Tod im Zentrum (Im März 2007 wird das Pendant in Mexiko in Kooperation mit dem Festival de México en el Centro Histórico, UNAM u.a. stattfinden). Es geht um eine künstlerische Feldforschung, die sich einerseits in verschiedenen Kunstgattungen, aber auch in christlichen, heidnischen, in noch existierenden, wieder entdeckten oder gar neu erfundenen Ritualen ausdrücken und darstellen kann.
Spielorte und Partner
Basler Papiermühle
Gare des Enfants
Gare du Nord
Historisches Museum Basel
IAAB
Kaserne Basel
Kunsthalle Basel
Literaturhaus Basel
Museum am Burghof Lörrach
Museum der Kulturen Basel
Museum Tinguely
Neues Kino Basel
Predigerkirche
Projektraum Basel/Chelsea Galerie
Stiftung Bartels Fondation
Weitere Informationen unter
www.diesseitsvomjenseits.ch