André Derain, «Le village», ca. 1912, Privatbesitz. Ausstellung Sammlung des Basler Kunstvereins, 1939, Kunsthalle Basel, Kat. Nr. 42, Basler Kunstverein, ehem. Sammlung Martha Nathan.
Foto-Negativ aus dem assoziierten Teilnachlass Atelier Spreng (Spreng_045_007), Archiv Basler Kunstverein / Kunsthalle Basel

Anfrage um Aufnahme von Kunstwerken.
Brief von Martha Nathan, Frankfurt am Main, an den Konservator der Kunsthalle Basel, Wilhelm Barth, Basel, vom 02.08.1931. «Depositum Martha Nathan», Archiv Basler Kunstverein / Kunsthalle Basel

Werkliste Depositum Martha Nathan, ohne Datum [1931].
«Depositum Martha Nathan», Archiv Basler Kunstverein / Kunsthalle Basel

 

Depot in Basel – «Martha Nathan»

Im August 1931 fragt Martha Nathan (1874–1958, geborene Dreyfus), beim damaligen Konservator der Kunsthalle Basel Wilhelm Barth (1869–1934) an, ob sie einen Teil ihrer Sammlung zur Aufbewahrung an die Kunsthalle Basel senden könne. Die Jüdin Martha Nathan ist die Witwe von Hugo Nathan (1861–1921) aus Frankfurt am Main und stammt aus einer Bankiersfamilie. Ihr Urgrossvater gründete in Basel ein Handelshaus, welches noch heute noch existiert.

Wilhelm Barth antwortet ihr, dass dies gut passe, da er die Werke gerne in der Oktoberausstellung Meister des XIX. Jahrhunderts zeigen könne. Bereits wenige Tage später informiert er Nathan über die Ankunft von 40 ihrer Werke in Basel. Darunter sind bekannte Namen wie Ferdinand Hodler, Vincent van Gogh oder Pablo Picasso.

Die Kunstwerke aus dem Depot der Kunsthalle Basel nahmen verschiedene Wege, sie wurden verschiedentlich ausgestellt, teilweise zurückgegeben, in Kommission gegeben oder verkauft.

Heute sind zahlreiche Kunstwerke aus der Sammlung Nathan Gegenstand von Provenienzrecherchen, wobei es abzuklären gilt, inwiefern es sich jeweils um NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut handelt.