Als Weiterführung des Auftrags der Kunsthalle Basel, Interesse an internationaler Kunst zu wecken und Wissen darüber zu vermitteln, richtet sich die Bibliothek des Basler Kunstvereins an eine breite Öffentlichkeit. Die Benutzung ist kostenlos und öffentlich zugänglich. Die Bücher können ausgeliehen werden.
Mit rund 30’000 Kunstbüchern und Katalogen sowie 17 abonnierten Kunst-Zeitschriften bietet sie einen umfassenden Einblick in das internationale zeitgenössische Kunstgeschehen und dessen unterschiedliche Akteurinnen und Akteure.
- Öffnungszeiten
Di/Do 9–12.30 und 13.30–17 Uhr
(Ausserhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung)
- Spezielle Öffnungszeiten01.07.–05.08.2024: geschlossen20.12.2024–06.01.2025: geschlossen
Die Neuerwerbungen der Bibliothek des Basler Kunstvereins können Sie hier einsehen.
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Zur Geschichte der Bibliothek
Die Geschichte der Bibliothek des Basler Kunstvereins lässt sich bis 1812 zurückverfolgen, dem Gründungsjahr der Basler Künstlergesellschaft. Die Ankäufe der Bibliothek waren bis zum Ende des Jahrhunderts zwar bescheiden, wurden aber von Künstler*innen und Kunstinteressierten sehr intensiv benutzt und diskutiert. Als die Künstlergesellschaft 1839 aufgelöst wurde, gingen die Bestände der Bibliothek, insgesamt 40 Bände und Broschüren, in den Besitz des neugegründeten Kunstvereins über.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts spezialisierte sich die Bibliothek stärker auf die moderne Kunst. Dies ist den Bibliothekaren Ernst A. Stückelberg (1905–1912), Rudolf Riggenbach (1914–1922) und Georg Schmidt (1922–1937) zu verdanken. Stückelberg baute die Bestände zur französischen Kunst des 19. Jahrhunderts umfassend aus. Diese Arbeit wurde von Rudolf Riggenbach fortgesetzt. Sie macht bis heute den historischen Kern der Bibliothek aus. Gleichzeitig wurden auch Publikationen zu zeitgenössischer Kunst angeschafft wie zum Beispiel Wassily Kandinskys Über das Geistige in der Kunst im Erscheinungsjahr 1912. Mit Schmidt fanden dann die neusten Tendenzen der Avantgarde Eingang in die Bestände.
1937 umfasste die Bibliothek schon 5‘000 Titel – darunter zahlreiche, heute sehr seltene Erstausgaben. Sie war für Kunst ab 1800 zu einer der vollständigsten Bibliotheken in der Schweiz geworden. Heute sind es rund 30‘000 Titel. Zu den Neuerwerbungen gehören fast ausschliesslich Publikationen zeitgenössischer Kunst. Die theoretischen und künstlerischen Präferenzen der Direktor*innen spiegeln sich in der Anschaffungspolitik wieder. Die Buchankäufe reflektieren dadurch auch die Ausstellungstätigkeit der Kunsthalle Basel. Der von einer weissen, männlichen und eurozentristischen Sicht geprägte Bestand der Bibliothek wird durch Künstlerpublikationen, Zeitschriften und Kataloge, die vielfältigere und globalere Praktiken präsentieren, allmählich etwas durchbrochen.
Die Bibliothek ist seit jeher nicht nur Hüterin der Publikationen von und über Künstler*innen, die in der Kunsthalle Basel ausstellten, sondern auch Treffpunkt und Inspirationsquelle für sie. Joseph Beuys, Jannis Kounellis, Anselm Kiefer und Enzo Cucchi trafen sich 1985 auf Einladung von Jean-Christophe Ammann für mehrere Tage in der Bibliothek. An dem Tisch, der heute noch im Lesesaal steht, diskutierten sie leidenschaftlich über Kunst. Für ihre Ausstellung von 1999 hat Candida Höfer ikonische Fotografien desselben Lesesaals aufgenommen. In den letzten Jahren fanden dort zudem zahlreiche Lesungen, Performances und andere Veranstaltungen statt. Fast alle Künstler*innen, die in der Kunsthalle Basel ausstellten, stiegen oft nicht nur einmal die Treppe zur Bibliothek und dem Lesesaal hinauf. Wenn diese (Bücher-)Wände nur sprechen könnten!